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Können Raubtiere einen Beitrag zur Lösung des Wald-Wild Konflikts in Kulturlandschaften leisten?

Motivation

Starker Verbiss durch Huftiere kann einen großen Einfluss auf die Waldentwicklung ausüben. Als Konsequenz führen die Interaktionen von Pflanzenfressern und Pflanzen zu großen Diskussionen über den Umgang mit Huftieren zwischen Förstern, Jägern und Naturschützern. Aktuell breiten sich der Eurasische Luchs (Lynx lynx) und der Wolf (Canis lupus) in Deutschland aus, so dass sich die Frage stellt, welchen Einfluss sie über die Erbeutung von Huftiere auch auf die Waldökosysteme ausüben können. Zusätzlich können Menschen in diesem System eine bedeutende Rolle spielen, da sie wie große Beutegreifer, die Anzahl und das Verhalten der Huftiere, sowie deren Lebensraum beeinflussen können.

Projektziele

Ziel des Projektes ist zu untersuchen, wie die verschiedenen Faktoren von Mensch (Jagd und Infrastruktur) und große Beutegreifer die Nahrungssuche von Reh und Rothirsch beeinflussen können. Um diese Frage zu beantworten wird das Projekt in drei schritten unterteilt. Im erste Experiment wird überprüft ob die alleinige Anwesenheit von Luchs und Wolf die Nahrungsauswahl (verbissintensität und selektivität) und das Sicherheitsgefühl von Rehen und Rothirschen beeinflusst. Der weitere Schritt ist dann zu schauen, inwieweit sich die Anwesenheit der Beutegreifer in Kombination mit dem menschlichen Einfluss sich auf die Nahrungsauswahl und das Sicherungsverhalten auswirkt. Als Letztes wir die Einfluss von grosse Beutegreifer entlang ein Produktivitätsgradient in ganz Europa untersucht.

Untersuchungsdesign

Im ersten Experiment wird die Einfluss von grosse Beutegreifer im Rahmen eines Free-Choice Feeding Experiments untersucht. Ingesampt werden 44 versuchsflächen vorbereitet und in vier verschiedenen Behandlungen ausgesetzt: Mit dem Geruch von Luch, Wolf, Kuh (Kontrollprobe für einen unbekannten risikofreinen Geruch) und einer Kontrollvariante ohne Geruch. Auf jeden versuchsflächen wird die verbissintensität gemessen und wird eine Kamerafalle aufgestellt, um das Verhalten der Tiere zu beobachten. Das zweiten Experiment wird in fünf verschiedene Studiengebieten in Deutschland und Polen durchgeführt die sich im Vorkommen von grossen Beutegreifern unterscheiden und in denen jagdfreie und bejagte Gebiete vorhanden sind. Im jeden Studiengebied werden auf 48 Transekten (verteilt auf verschiedene abstanden Menslichen Siedlungen in Gebieten mit Jagd/ohne Jagd) die Verbissintensität, die Nahrungsqualität und das Feindvermeidungsverhalten (Kamerafallen) der Huftiere erfasst. Zuletst, mit Hilfe des Eurodeer-Netzwerks werden Daten zur verfügung gestellt, um den Einfluss von grosse Beutegreifern entlang eines Produktivitätsgradient in ganz Europa zu testen.

 

Durchführung: Suzanne van Beek Calkoen

Nationalpark Bayerischer Wald

 

 

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