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Ermittlung der Populationsdichte als Grundlage für Monitoring und Management des Rotfuchses in Baden-Württemberg

Studien aus anderen Teilen Europas haben gezeigt, dass Füchse sehr anpassungsfähig sind und ihre Populationsdichte mit dem Grad des menschlichen Einflusses auf eine Landschaft variiert. Auch in Mitteleuropa finden Füchse in landwirtschaftlich geprägten Mosaiklandschaften mit Siedlungsanteilen häufig gute Lebensbedingungen und können vergleichsweise hohe Dichten erreichen. Gerade in solchen ländlichen Gebieten (z.B. in BW in der Rheinebene) besteht oft hohes jagdliches Interesse an Niederwildarten wie Feldhase und Rebhuhn, und an der Verbesserung des häufig schlechten Erhaltungszustands dieser Arten. Vielerorts, auch für Baden-Württemberg, liegen gegenwärtig jedoch nur relative Dichteschätzungen für den Rotfuchs vor, die relative Unterschiede zwischen Lebensraumtypen quantifizieren (d.h. ‚mehr‘ oder ‚weniger‘ Füchse). Die absolute Dichte (d.h. Anzahl Füchse / km²) ist bislang unbekannt, obwohl diese Daten eine entscheidende Grundlage für ein effektives Fuchsmanagement sowie z.B. auch für die Festsetzung von Bejagungszielen darstellen.

Mit dem aktuellen Forschungsprojekt schaffen wir die hierfür notwendigen Grundlagen. Mittels aufwändiger genetischer Verfahren bestimmen wir die Fuchsdichte in mehreren Modellgebieten in Baden-Württemberg. Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage, um langfristig praktikable und kostengünstige Methoden zur Erfassung der Fuchsdichte zu entwickeln und zu eichen, wie zum Beispiel den systematischen Einsatz von Kamerafallen. In weiteren Projektmodulen erforschen wir Landschaftsfaktoren, die mit der Fuchsdichte in Zusammenhang stehen, und die Verwandtschaftsbeziehungen von Fuchspopulationen in unterschiedlichen Lebensraumtypen. Dieses Forschungsprojekt wird aus Mitteln der Landesjagdabgabe finanziert und in Kooperation mit der Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg durchgeführt.

Bearbeitung Lukas Scholz

Betreuung

Prof. Dr. Ilse Storch

Laufzeit Dez 2020- Mai 2024
Partner Wildforschungsstelle BaWü
abgelegt unter: