2015- 2021 Detection Dogs: Nachweis von Fledermausquartieren mit Artenspürhunden
Fledermäuse leben in einer Parallelwelt. Unsere menschliche Sinne ermöglichen es uns kaum, Fledermäuse in der Nacht wahrzunehmen. Wir können sie nicht sehen, und unsere Ohren können ihre Ultraschalllaute kaum hören.
Im Rahmen von naturschutzfachlichen Untersuchungen und Forschungsprojekten ist es jedoch oft nötig, Fledermäuse zu erfassen. Dies geschieht mithilfe von akustischen Erfassungsgeräten, die Fledermausrufe für den Menschen hörbar machen, oder indem man die Tiere fängt. Eine große Herausforderung besteht in der Erfassung der Fledermausquartiere, die, wie auch die Fledermäuse selber, nach europäischem und deutschem Naturschutzrecht streng geschützt sind. Aktuell gängige Methoden für den Nachweis von Fledermausquartieren sind sehr aufwändig und invasiv, oder sehr ineffektiv.
Der Einsatz von speziell trainierten Artenspürhunden, die anhand von Geruch Fledermausquartiere identifizieren und anzeigen, kann eine effektive, nicht-invasive und kostengünstige Ergänzung der gängigen Methoden darstellen. So funktioniert's ......1
Im Rahmen einer Pilotstudie möchten wir untersuchen, wie effektiv Hunde Fledermausquartiere finden und anzeigen und daraus Kriterien für den Einsatz in der Praxis formulieren.
Vorgehen
- Aufarbeitung des aktuellen Wissensstandes und Befragung von Experten (Ergebnisse: Vgl. Parbel, M., 2015)
- Workshop mit Akteuren aus Naturschutzverbänden und - behörden, Fledermausforschung und Hundewesen über Rahmenbedingungen und Kriterien für den Nachweis von Fledermausquartieren durch Artenspürhunde (1. WDD-Arbeitstagung für den Einsatz von Hunden zum Artnachweis, Oktober 20162)
- Aufbau einer Geruchsdatenbank
- Entwicklung eines standardisierten Trainingsplans und Ausbildung von Hunden
- Durchführung einer Doppel-Blind-Studie unter realen Bedingungen
- Entwicklung von Methodenstandards für die Anwendung im Artenschutz
Projektlaufzeit
Start: Wintersemester 2015/2016
Ansprechpartner
Geva Peerenboom, 3Julia Taubmann4
Mitwirkende und Kooperationspartner
Jelena Mausbach
Kerstin Pankoke